Feste und Prozessionen in Altägypten

Abbildung drei Männer Wandmalerei Feste und Prozessionen in Altägypten

Abbildung von drei Männern als Teil einer Prozession – Wandmalerei

Große Feste und Prozessionen sind Höhepunkte im Kalender der Ägypter. Sie finden in den Vorhöfen der Tempel, in den Häfen, auf dem Nil und an dessen Westufer statt. Die Wiederkehr des Thronjubiläums und der Besuch von Göttern in anderen Tempel werden unter großer Anteilnahme der Bevölkerung gefeiert. [the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Schönheit im Alten Ägypten

Schönheit (neferu) im Alten Ägypten dient der Vollkommenheit – zu Lebzeiten und im Jenseits. Dabei folgen die Ägypter einem Ideal, das sie äußerlich in passendem Schmuck, in ihrer Kleidung und durch Schminke zum Ausdruck bringen. Auch Hygiene spielt eine wichtige Rolle: Reinheit und Sauberkeit werden besonders von den Priestern im Tempelkult gefordert. Auch die Körperfülle spielt eine Rolle: Selten sieht man beleibte Würdenträger. Die Schlankheit der Frauen geht oft mit einer helleren Hautfarbe einher als die der Männer, welche durch die Arbeit im Freien dunkel wird – im Gegensatz zu jener der „Herrin des Hauses“. Sängerinnen, Tänzerinnen und Musikerinnen tragen lange durchscheinende Gewänder. Besonders beliebt ist die schwarze Schminke, mit der man die Augen und Brauen betont.

Frisuren und Perücken gibt es im Alten Ägypten in allen Variationen – für Frauen und für Männer. Man kennt Farben für die Haare und Echthaarverlängerungen und benutzt Fette und Öle. Zum Frisieren verwendet man hölzerne Kämme für feine wie für gröbere Haarstrukturen oder eine Lockenschere. Spitz nach unten zulaufende Perücken und besonders betonte, große Ohren sind Charakteristika für Statuen der Beamten des Mittleren Reiches.

Private Räume, Siedlungen, soziale Beziehungen

Private Räume, Siedlungen, soziale Beziehungen: Bauarbeiter Aegypten

Bauarbeiter Aegypten

Die Menschen im Alten Ägypten leben eng verbunden mit der Natur. Ihre Gesellschaft ist streng hierarchisch gegliedert, mit einem vergöttlichten Herrscher an der Spitze. Der Glaube an ein Leben nach dem Tod ist fester Bestandteil der Religion, wovon bis heute monumentale Tempel- und Grabbauten zeugen – kraftvoll errichtet als „Häuser für die Ewigkeit“. Dem Pharao als Staatsoberhaupt folgen dessen Berater, Beamte, Generäle und Priester, Soldaten, Handwerker, Arbeiter und Bauern. Sie alle sind tragende Schichten der gesellschaftlichen Pyramide und sichern die Produktivität und den Erhalt des Landes. [the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Von Hütten und Palästen – Der Pharao steht an der Spitze einer Gesellschaft von Sklavenhaltern – ein gängiges Vorurteil, entstanden durch die enorme Arbeitsleistung der Menschen im Alten Ägypten. Tatsächlich bringt die hierarchische Gliederung der Gesellschaft unterschiedliche Lebensstandards hervor: In planmäßig angelegten Siedlungen wohnen die Arbeiter in kleinen Häusern, wo sie Alltag und Freizeit teilen. In Städten wie Amarna (Achet-Aton) gibt es ca. 1350 Häuser – eines für jede Familie. Die Unterschicht lebt dabei in kleinen, schlichten Häusern (ca. 22-68 m²). Die Wände der Häuser der Mittelschicht (bis zu 147 m²) sind 35 cm dick, Einbauten wie Bänke und Schlafnischen bieten zusätzlichen Komfort. Die Oberschicht wohnt zum Teil auf mehr als 300 m² und genießt einen hohen hygienischen und klimatischen Standard.

Möbel aus Holz sind Luxusgegenstände und im Neuen Reich besonders beliebt. Dazu gehören niedrige Holzhocker, Krugständer, kleine Tische und Bettgestelle. Die Beine sind häufig als Löwenfüße gestaltet, bei Klappmöbeln auch als Entenköpfe. Holz kann mit dem Beil bearbeitet, geschliffen, poliert und bemalt werden. Möbel und Hausrat lassen erkennen, dass sich das Leben im Innern der Häuser, besonders bei der unteren Schicht, auf dem Fußboden abspielt. Sitzbänke und Betten sind nur 15 bis 18 cm hoch, auch Stein- oder Holzmöbel sind niedrig. Betten bestehen in der Regel aus einem Holzrahmen mit einem Mattengeflecht als Liegefläche. Ein gepolstertes Kissen als Matratze bietet zusätzlichen Komfort. Geschlafen wird im Sommer nackt, im Winter mit einer Leinendecke. Matten zum Sitzen auf dem Boden, geflochten aus Pflanzenfasern, gehören zu jedem durchschnittlichen Haushalt. Sie unterscheiden sich kaum von den heutigen. Kleine Handbesen wie dieser aus Ried oder Grasstängeln sorgen für Sauberkeit. Eine vornehme Haltung, modische Garderobe und elegante Möbel sind Ausdruck eines verfeinerten Lebensstils, wie ihn sich nur die Oberschicht leisten kann. Während man im Alltag normalerweise auf dem Boden hockt, ist erhöhtes Sitzen Zeichen von Erhabenheit und Würde.

Herrscher, Tempel und Pyramiden

Herrscher, Tempel und Pyramiden: Tempel Karnak

Tempel Karnak

Mit der Entstehung des Staates geht der Beginn des Bauens mit Stein einher. Schon in der 1. und 2. Dynastie werden die königlichen Gräber teilweise aus Stein errichtet. Unter König Djoser (3. Dynastie) lässt sein Baumeister Imhotep in Sakkara den größten frühen Steinbau Ägyptens entstehen: einen Nachbau einer Palastanlage mit einer überragenden Stufenpyramide für den Herrscher. Der Palastbezirk ist ummauert, misst ca. 270 x 550 Meter und befindet sich auf einem Wüstenplateau. Auch wenn die Ästhetik des Komplexes noch Elemente von frühzeitlicher Matten- und Lehmarchitektur zeigt – der Reiz dieser Anlage besteht darin, dass die sonst so leichten Konstruktionen der Frühzeit hier in Stein – und damit für die Ewigkeit – umgesetzt sind. [the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Imhotep erbaut in Sakkara die Totenkultanlage des Königs Djoser mit der großen Stufenpyramide. Der Baumeister wird im Alten Ägypten zudem, besonders in der Spätzeit, als vergöttlichter Weiser und Arzt verehrt.

Standardisierte Blöcke aus Kalkstein werden zum Bau von Tempeln vorgefertigt. Sie besitzen alle dieselbe Höhe (eine halbe Elle = 26 cm), aber unterschiedliche Längen. Die maximale Länge entspricht dem Dreifachen (arabisch 3 = „talata“) der Höhe. Daher stammt wohl die Bezeichnung „Talatat“.

Transport von großen Steinblöcken – Die Verlegung von Steinblöcken erfolgt auf einem Mörtelbett. Für den Transport der großen Steine werden Lehmbahnen angelegt, auf denen die breiten Schlitten mühelos gleiten und Steine über große Entfernungen transportieren können. Dabei ziehen mehrere Männer einen Schlitten. Mit Hilfe einer Rampe und Hebeln aus Holz kommen die Steinblöcke schließlich in die richtige Position.

Pharao – Thutmoses III.: der Kriegsherr

Pharao - Thutmoses III.: der Kriegsherr: Karnak Saeulenhalle

Der Kriegsherr – Nachfolger der Königin Hatschepsut wird ihr bisheriger Koregent und Stiefsohn Thutmoses III. (1479-1425 v. Chr.). Er macht Ägypten zur Großmacht, erreicht mit seinen 17 Feldzügen Kleinasien, Libyen und die Oasen in der Sahara – und dringt noch weiter in den Süden vor. Die Kriegszüge bringen Ägypten reiche Tribute. Auch unternimmt er Expeditionen in das Goldland Punt sowie auf die Halbinsel Sinai. Eine straffe Verwaltung legt in der folgenden Friedenszeit den Grundstein für Reichtum und Stabilität. Nach dem Tod der Hatschepsut, im 22. Jahr seiner Herrschaft, lässt er überall ihren Namen als Pharao austilgen und ihre Standbilder zerstören. Zu seinen wichtigsten und beeindruckendsten Bauten gehört das Achmenu, eine steinerne Festhalle in der Tempelanlage von Karnak. [the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]

Schrift- und Staatsentstehung im Alten Ägypten

Schrift- und Staatsentstehung im Alten Ägypten: Hieroglyphen in Stein gehauen

Hieroglyphen

Schon Ende des 4. Jahrtausends v. Chr. ist Schrift in Ägypten nachweisbar. Beschriebene Täfelchen und Weinkrüge in Königsgräbern lassen den Schluss zu, dass Schrift notwendig wird – als Folge des Austauschs von Waren und mit der Bildung des Staates ab 3000 v. Chr. durch die Vereinigung von Ober- und Unterägypten (sema-taui). Sie wird durch die Verknotung der Wappenpflanzen, der oberägyptischen Wasserlilie und des unterägyptischen Papyrus, dargestellt. Eine herausragende Bedeutung innerhalb der Gesellschaft haben die Schreiber inne. Für sie wird ein eigener Statuentypus geschaffen: die mit gekreuzten Beinen auf dem Boden hockenden Figuren. [the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]

Hieroglyphen

Obwohl sich die ägyptische Schrift Ende des 4. Jt. v. Chr. ganz allmählich entwickelt hat, gilt der Weisheitsgott Thot als Erfinder der Hieroglyphen. Hieroglyphen sind abstrakte oder gegenständliche Zeichen. Einige der Zeichen bedeuten tatsächlich das, was sie darstellen. Man nennt sie Bildzeichen (Ideogramme). Häufiger jedoch steht ein Zeichen für einen oder mehrere Laute. Diese Zeichen nennt man Lautzeichen (Phonogramme). Hieroglyphen sind eine reine Konsonantenschrift. Es gibt Lautzeichen für einen, zwei oder drei Konsonanten. Einige Konsonanten, sogenannte „Halbkonsonanten“ ähneln in der Aussprache unseren Vokalen. Eine dritte Art von Hieroglyphen sind die Deutzeichen (Determinative). Die Deutzeichen sind stumme Zeichen, und stehen meist am Ende eines Wortes.  Vokale werden in der Regel nicht geschrieben. Jedes Deutzeichen hat eine ganz bestimmte Bedeutung und gibt dem Wort einen ihm eigenen Sinn. Abhängig von dem Deutzeichen können ansonsten gleich geschriebene Wörter völlig unterschiedliche Bedeutungen haben. Viele Hieroglyphen haben nicht nur eine Funktion. So kann zum Beispiel ein Bildzeichen (Ideogramm) zugleich auch ein Lautzeichen (Phonogramm) und ein Deutzeichen (Determinativ) sein. Die Hieroglyphen eines Wortes werden möglichst in einen ausgewogenen Block gesetzt. Die Schriftrichtung ist flexibel. Gelesen wird je nach Blickrichtung der bildhaften Zeichen von rechts nach links oder von links nach rechts. Auch lassen sich die Zeichen wahlweise in Zeilen oder Spalten anordnen. Im Durchschnitt muss ein Schreiber etwa 700 Schriftzeichen beherrschen, wobei die Zeichenzahl stetig ansteigt – 7000 sind es in der Zeit der Ptolemäer.

Pharaonin – Hatschepsut

Grabmalerei am Grab der Pharaonin - Hatschepsut

Grabmalerei – Totentempel der Hatschepsut

Nach dem frühen Tod ihres Gemahls Thutmoses II. übernimmt Hatschepsut für mehr als zwei Jahrzehnte die Regentschaft über Ober- und Unterägypten (1479-1458 v. Chr.). Sie erfüllt alle Aufgaben und Funktionen eines Herrschers und trägt deshalb auch alle Insignien der männlichen Könige. Zunächst ist sie Regentin für ihren noch unmündigen Stiefsohn Thutmoses III., bis dieser mit ihrem Tod zur Alleinherrschaft gelangt. Während ihrer Amtszeit beginnt sie schon bald mit dem Bau mehrerer Tempel, darunter ihr imposanter Totentempel in Deir el-Bahari. Hier werden ihre Herkunft, Inthronisation sowie Krönung und damit ihre Anerkennung durch Götter und Menschen dargestellt. Herausragend ist auch die von ihr entsandte Expedition ins sagenhafte Weihrauchland Punt, weit im Süden von Nubien. [the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Hatschepsut handelt als Pharao entschlossen. Sie ist ehrgeizig, hoch intelligent und voll religiöser Überzeugung. Dieses selbstbewusste Auftreten als Herrscherin scheint ihre Umwelt so sehr zu erstaunen, dass in ihrem Krönungsbericht extra darauf verwiesen wird. Sie interessiert sich ganz besonders für die Kunst und fördert sie mit Hilfe von Senenmut – ihrem Baumeister und dem Erzieher ihrer Tochter.

Totentempel der Pharaonin - Hatschepsut

Totentempel Hatschepsut

Die vielen Götter im alten Ägypten

Götter im alten Ägypten: Pyramide im Sonnenuntergang

Pyramide im Sonnenuntergang

Götterwelten: Die Götter im alten Ägypten lenken die Geschehnisse im Himmel und auf Erden, im Dies- und im Jenseits. Sie sind überall präsent und offenbaren sich in der Schöpfung – als Leben spendende Natur, in Tieren und Pflanzen, in der Sonne, dem Mond und den Sternen. Dem Königtum verleihen sie die notwendige Macht, als Schutzgötter behüten sie die Menschen auf Erden und in der Unterwelt. [the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Woher kommen die Götter? Die bedeutendsten Vorstellungen Ägyptens über die Schöpfung entstehen in den großen Theologieschulen der Tempel von Heliopolis, Hermopolis und Memphis. Nach der wohl einflussreichsten Götterlehre der Sonnenstadt Heliopolis erschafft der Gott Atum, der „Selbstentstandene“, auf einem Urhügel aus sich selbst heraus das erste Götterpaar Schu und Tefnut. Aus diesen gehen die weiteren Gottheiten der Götterneunheit hervor, durch die Himmel und Erde, Kultur und Natur, Dies- und Jenseits sowie die zyklische und die lineare Zeit entstehen. Die Schöpfungslehre von Hermopolis stützt sich auf die Vorstellung der Achtheit während die Theologie von Memphis die Schöpfung, ähnlich wie später die Bibel, aus dem Willen und dem Wort des Gottes Ptah erklärt. In der Schöpfungslehre von Hermopolis entwickeln sich aus dem Nichts je vier männliche und weibliche Urgottheiten in Frosch- und Schlangengestalt – die Achtheit von Hermopolis. Aus ihr entstehen der Schöpfer und anschließend der Kosmos.

Götter

Götter des Kosmos: Viele der ägyptischen Götter sind Personifikationen elementarer kosmischer Mächte. Ihre Verehrung ist für die Ägypter somit keine Angelegenheit des Glaubens, sondern eine wichtige Aufgabe zum Erhalt der Weltordnung. Das letztlich unergründliche Wirken der Götter, ob in der Natur oder im Leben, ist tagtäglich erfahrbar: am Himmel und auf Erden und vor allem durch die Sonne, als Kraft, welche das Leben bewirkt – oder den Tod. Der Götterkult dient dazu, das für den Menschen positive Wirken von Gottheiten zu fördern und negative Eigenschaften zu bannen.

Allgemeines zum Thema Pharao

Pharao - Sarkophag des Sekhemre Oupmaat

Sarkophag des Sekhemre Oupmaat

Die  Könige des Alten Ägypten präsentieren sich als Gott und irdischer Herrscher. Zum ersten Mal erscheint der seit dem Neuen Reich verwendete Begriff Pharao als Titel eines Königs in der 21. Dynastie und bedeutet wörtlich übersetzt „großes Haus“ (per-aa). Die Aufgabe der Pharaonen ist es, Maat (Weltenordnung und Gerechtigkeit) zu bewahren, das Land zu schützen und die Götter zufriedenzustellen. Als Urkönig wird der Sonnengott Re verstanden, als dessen Nachfahre und Sohn jeder Pharao gilt.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Pharao – Vermittler der göttlichen Ordnung: „Re hat den König eingesetzt auf der Erde der Lebenden für immer und ewig, beim Rechtsprechen der Menschen, beim Befrieden der Götter, beim Entstehenlassen der Wahrheit (Maat), bei der Vernichtung von Unrecht (Isfet). Er gibt Gottesopfer den Göttern und Totenopfer den Verklärten.“

Insignien

Die Doppelkrone symbolisiert die Vereinigung von Ober- und Unterägypten. Die Krone von Oberägypten ist weiß und endet in einer knaufähnlichen Rundung. Die rote Krone von Unterägypten hat eine zylindrische Form und besitzt eine nach oben gerichtete Spirale oberhalb der Stirn.

Die Atef-Krone besteht aus einem konischen Mittelteil, das auf beiden Seiten von Federn flankiert ist. Oft bildet eine Sonnenscheibe den oberen Abschluss der Krone. Neben dem Pharao wird der Gott Osiris häufig mit Atef-Krone abgebildet. Ebenso symbolisiert sie wie die Doppelkrone die Vereinigung der beiden Länder.

Pharao – Cheops: Erbauer der größten Pyramide

Pharao - Cheops: Erbauer der größten Pyramide:Cheops Pyramide

Erbauer der größten Pyramide – Nach den architektonischen Experimenten unter König Snofru – er baut drei Pyramiden mit unterschiedlichen Böschungswinkeln – lässt dessen Sohn Cheops (Altes Reich, 2604-2581 v. Chr.) die größte Pyramide Ägyptens errichten: Etwa 2,7 Millionen m³ Steinblöcke, je 2,5 Tonnen schwer, sind in 210 Lagen zu einer Höhe von 146,6 m (heute knapp 139 m) aufgeschichtet. Ihre Länge erstreckt sich über 230 m, ihre Seiten sind nach den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet. Zur Anlage gehören ein Taltempel, ein Aufweg zum Wüstenplateau und ein Totentempel am Fuß der Pyramide. Im Osten der Cheopspyramide liegen drei kleine Königinnenpyramiden. Rund 2,7 Millionen Steinblöcke lässt Pharao Cheops aufschichten, um sich das bombastischste Grabmal der Welt zu bauen: Die Cheops-Pyramide hat 230 Meter Seitenlänge. Auf der Fläche hätten also fast fünf Fußballfelder Platz. Die Pyramide ist knapp 147 Meter hoch und ist das letzte erhaltene von den sieben antiken Weltwundern.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Eine Flotte fürs Jenseits: Mit einer originalen Länge von 43 m, jedoch zerlegt in 1224 Teile, entdeckte man im Jahr 1954 an der Südseite der Cheopspyramide die Barke des Cheops. Sie wurde freigelegt, restauriert und in einem Museum ausgestellt. Insgesamt fünf Bootsgruben im Süden und Osten gehören zum Pyramidenkomplex des Pharaos aus der 4. Dynastie.

Vor Ort gewonnener Kalkstein ist das Material, aus dem der Kern der Pyramide des Cheops in Giza besteht, die ursprünglich 146,6 m in die Höhe ragt. Feiner Tura-Kalkstein, der in Steinbrüchen östlich des Nils abgebaut wird, bildet die Außenschicht der Pyramide.

Die Totenstadt von Giza

Am Westufer des Nils, am Rand der libyschen Wüste, liegt die ausgedehnte Nekropole von Giza aus dem Alten Reich. Auf einem 30 Meter hohen Kalkstein-Plateau erheben sich die drei Pyramiden der Könige Cheops, Chephren und Mykerinos. In ihrem unmittelbaren Umfeld befinden sich die Nekropolen der Beamten sowie der berühmte Sphinx aus der Zeit des Chephren. Mit 73,5 Metern Länge ist er der größte Sphinx der Welt und gilt als Personifikation des Sonnengottes und Ahnherr der ägyptischen Könige.

Der recycelte Pharao: In Giza fand man im Tempel- und Nekropolenbereich des Königs Chephren zahlreiche Bruchstücke von Königsstatuen. Es handelt sich zumeist um Teile von Gliedmaßen. Sie bestehen aus Kalzit-Alabaster und stammen aus dem Alten Reich (um 2500 v. Chr.). Rumpf- und Bauchteile sind nicht darunter, jedoch Kopf- und Schulterstücke, Hände und Füße, Bein- und Sockelteile. Die Stücke lassen erkennen, dass sie ehemals zu Statuen gehörten, die etwa die halbe Größe eines menschlichen Körpers hatten. Aus wirtschaftlicher Not heraus dringen die Menschen in der 1. Zwischenzeit in die Tempel vor und zerschlagen die Statuen aus dem wertvollen Material, um aus dem Statuenkern Gefäße für ihren eigenen Gebrauch herzustellen.

Klima und Landschaft: Nildelta

Klima und Landschaft: Nildelta - Luftbild

Nildelta Luftbild

Im Rhythmus des Nils – Der Nil besitzt zwei Quellflüsse, die aus Äthiopien und dem Sudan kommen. Vereint fließen sie erst durch Nubien und dann nach Ägypten. Vom südlichen Oberägypten aus strömt der Nil durch ein bis zu 20 Kilometer breites Tal, verzweigt sich in der sumpfigen Ebene des unterägyptischen Nil-Deltas und mündet ins Mittelmeer. Zu beiden Seiten dieser fließenden Lebensader schließen sich die Ebenen und Gebirge der Libyschen Wüste im Westen und der Arabischen Wüste im Osten an, die dem Niltal eine einzigartige Geschlossenheit verleihen. [the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Im oberägyptischen Niltal herrscht ein trockenes, warmes Klima und auch das unterägyptische Nildelta ist regenarm. Drei zyklisch wiederkehrende Jahreszeiten prägen das Landschaftsbild: Der altägyptische Jahresanfang beginnt Mitte Juli mit der Zeit der Nilschwemme – Achet. Der Nil tritt über das Ufer und überflutet das Tal. Der fruchtbare dunkle Nilschlamm, der nach dem Sinken des Wasserspiegels den Boden bedeckt, bietet ideale Voraussetzungen für die Aussaat des Getreides. Das Keimen und Aufgehen der Saat von November bis Februar begründet die zweite Jahreszeit – Peret. Auf sie folgt ab März die heißeste und trockenste Jahreszeit, in der die Ernte stattfindet – Schemu. In ihr steigen die Temperaturen auf über 40 Grad.

Mit dem jährlichen Ansteigen des Nils wird auf natürliche Weise nur die Fläche in Nilnähe überflutet und so landwirtschaftlich nutzbar. Kanäle und Dämme erweitern jedoch die Anbauflächen. Der Josephskanal führt von Mittelägypten bis ins Fayum-Becken und in die Nähe der dort gelegenen Pyramiden. Seine geringe Fließgeschwindigkeit macht ihn zur sicheren Transportader für Getreide, und durch die gesteigerte Wasserzufuhr ermöglicht er zwei Ernten. Die Oase Fayum, der „Garten Ägyptens“, wächst durch systematisches Bewässern. Dabei nutzt man das Schaduf, eine Wasserhebeanlage mit Hebebalken, Gegengewicht und Schöpfkrug sowie, etwas später, die Sakiye – eine durch Stricke verbundene Kette von Krügen, die durch ein Göpelwerk von Tieren angetrieben wird.